Hinweis: Der Autor dieses Artikels ist dem Betreiber dieser Webseite bekannt. Inhalte spiegeln die Meinung des Gastautors wider. Der Betreiber dieser Webseite ist politisch in vielen Bereichen anderer Meinung. Querverweise auf andere Artikel auf dieser Seite sind ebenfalls von mir und geben nicht zwingend die Meinung des Gastautors wieder.
Gerne komme ich der Bitte nach, in einem Gastbeitrag meine persönlichen Erfahrungen mit Orlando Owen und Magick Male zu schildern. Dabei werde ich meine eigene Meinung ehrlich kundtun und abschließend auch versuchen, anderen Männern eine Empfehlung für den Umgang mit Magick Male und Orlandos Inhalten mit auf den Weg zu geben.
Meine Story und mein Weg zu Magick Male
Ich kam, wie wohl viele andere Männer auch, über die Pick-up-Community zu Magick Male. Eine ursprünglich aus den USA stammende Bewegung, wo sich Männer mit dem systematischen Ansprechen und Verführen von Frauen beschäftigten. Ich war zwar durchaus erfolgreich und konnte im Gegensatz zu früher Handynummern, Küsse und Kerben im Bettpfosten sammeln, die innere Zufriedenheit und das so ersehnte „Mich-in-meiner-Haut-Wohlfühlen“ blieben aber aus. Und so stieß ich, ganz dem Gesetz der Anziehung (ob du daran glaubst oder nicht, es existiert wirklich!) auf die Podcasts von Magick Male. Diese konnte man sich damals kostenlos per Newsletter holen und sie boten eine Menge interessanter Ansichten. Gerade besagte Pickup-Community kam dabei gar nicht gut weg; die Kritik von Orlando war nachvollziehbar. Eine oberflächliche Herangehensweise bringt keine fundamentalen Veränderungen. Mir gefielen Orlandos Sprechstil und seine Standpunkte; und so bestellte ich mir das damals ganz neue DVD-Set „Foundations“, ein Seminarmitschnitt auf 12 DVDs samt Homeworks, Buchempfehlungen und vielem mehr. Es deckt die sechs wesentlichen Elemente von Orlandos „Magick-Male-Prozess“ in den Grundlagen ab und erschien mir daher ein sehr guter Einstieg.
Live-Coaching, Workshop, Mann-Bewusst-Sein und Feel Different
Die Arbeit mit dem Set veranlasste mich dazu, zunächst eine Live-Skypegespräch mit Orlando und später den Workshop „Selbst-Bewusst-Sein“ in den Schweizer Alpen zu buchen. Später, 2016 und 2018, nahm ich noch ein zwei Live-Events in München statt: „Mann-Bewusst-Sein“ und „Feel Different“. Beide Seminare gibt es auch als Online-Programme. Summa summarum habe ich also 7 Tage auf Seminaren und Workshops und unzählige Stunden mit Videos und Audios verbracht und dafür mehrere tausend Euro investiert. Ich weiß also, worüber ich hier schreibe.
Dass ich mich als Mensch und Mann positiv verändert habe, wurde und wird mir immer wieder bestätigt, auch wenn mein noch immer vorhandener Perfektionismus und meine selbstkritische Haltung diese positiven Rückmeldungen oftmals nicht oder nur eingeschränkt zulassen können. Objektiv muss ich aber sagen: Orlando hat geliefert. Er ist ein Mann, der Lebenserfahrung ausstrahlt, sein Publikum fesseln kann und gute Programme und Inhalte produziert.
Warum ich mich heute von Magick Male distanziere
Dennoch habe ich mich seit „Feel Different“ zusehends von Magick Male entfernt und dafür gibt es mehrere Gründe. Auch auf diese möchte ich, der Vollständigkeit halber, natürlich gerne eingehen. Zunächst gab es seit „Feel Different“ keine Live-Veranstaltungen mit Orlando in Europa. Das lag einerseits daran, dass Orlando die regelmäßigen Langstreckenflüge nicht mehr auf sich nehmen wollte und sich bevorzugt im sonnigen Florida aufhält (wer kann es ihm verübeln?), andererseits natürlich an COVID-19 und den damit einhergehenden Einschränkungen. Seminare und Workshops wurden nur noch online abgehalten, blieben aber preislich unverändert. Da fehlt mir persönlich die Verhältnismäßigkeit. Ein paar Tausend Euro für eine Online-Veranstaltung, von der ich nicht einmal einen Mitschnitt bekomme? Seriously? Hinzu kam, dass Orlando zusehends politisch wurde. Er feierte Donald Trump (zugegeben: ob die Demokraten oder die Republikaner das geringere Übel für die USA sind, kann ich nicht beurteilen) und die deutsche AfD. Er unterstützte die Querdenker-Bewegung während der Pandemie (auch hier muss ich sagen: die meisten Staaten haben sich bei der Bekämpfung von COVID absolut hilflos und unkoordiniert verhalten, Verschwörungstheorien sind da aber kein sinnvolles Gegenkonzept) und diverse Rechtspopulisten und Diktatoren wie Orban oder Putin. Auch wenn ich Kritik an Systemparteien und Berufspolitikern durchaus verstehen kann, so ist doch für mich Rechtspopulismus in der Politik die Wurzel allen Übels und der sichere Weg in den Untergang eines Landes. Das hat er mit dem Kommunismus gemeinsam.
Das Online-Forum – eine (gefährliche?) Freak Show
Im Online-Forum scharte sich eine bizarre Menge von „Männern“ um Orlando und sein Team, die allerlei seltsame Thesen vertraten und dem Meister folgten wie Hyänen einem Stück Aas. Ein bisschen Stöbern im Forum und so ziemlich jede krude Verschwörungstheorie war schnell gefunden: ein angeblicher „Deep State“, bestehend aus mächtigen Familien wie Rothschild oder Rockefeller, reichen Konzernbossen und korrupten Regierungen sei dabei, eine neue Weltordnung zu etablieren. Systemmedien waren verhasst, stattdessen verließ man sich auf Telegram-Gruppen und fragwürdige Gestalten wie Alex Jones oder das Verschwörerkollektiv QAnon. Dass Andersdenkende schnell aus diesem „Inner Circle“ ausgeschlossen wurden, versteht sich von selbst. Die Stimmung war tatsächlich sektenähnlich.
(Anmerkung des Betreibers dieser Webseite: Das ist auch so, wenn man auch nur einen Hauch von der verbreiteten Meinung abweicht, auch wenn dieselbe Grundeinstellung vertreten wird. Ist es gerade „in“, Putin toll zu finden oder Trump, darf keine Kritik an diesen geäußert werden. Und auch alternative Sichtweisen innerhalb einer „Verschwörungsideologie“ kommen nur sehr selten vor, und finden entweder keinen Anklang, oder werden – mehr oder weniger – ignoriert. Einen echten Austausch gibt es nicht.)
Das neue Team um Orlando – hörige Jünger statt Partnern auf Augenhöhe
Schließlich trat Orlando selbst zunehmend in den Hintergrund und überließ das Feld seinem neuen Team: einem jungen Mann, der nicht nur jeden Satz, den Orlando in irgendeinem Seminar oder Podcast gesagt hat, auswendig zu kennen scheint, sondern sich auch Orlandos Sprachstil inklusive unvermeidlicher Anglizismen angeeignet hat. Kurz: ein Abziehbild von Orlando ohne eigene Persönlichkeit. An seiner Seite seine Partnerin, die die weiblichen Kundinnen ansprechen bzw. die weibliche Sicht repräsentieren soll. Auch das wirkt oftmals mehr aufgesetzt als authentisch. Ein junges Paar Mitte 20 also, das mir etwas über „Authentic Male Power“ erzählen will. Auch der Dritte im Bunde des Support-Teams vermochte es nicht wirklich, mich emotional abzuholen. Vielmehr wirkt er primitiv und ungebildet. Hinter seiner Coolness scheinen sich wohl noch eine Menge aufgestauter Selbst- und Fremdhass zu verbergen. Felix wiederum, vormals Orlandos rechte Hand bei der Organisation von Workshops und Seminaren, war von einem auf den anderen Tag verschwunden. Zwischen den beiden Männern sei es zum Bruch gekommen. Aus meiner Sicht ein großer Verlust für Magick Male.
Mein Fazit
So, genug gelabert, nun mein versprochenes Fazit: Orlandos Produkte bis zum Feel Different waren gut. Du musst aber in der Lage sein, die Inhalte zu filtern und dir das herauszunehmen, was dir persönlich gerade hilft. Orlando ist dein Mentor und nicht dein Sektenführer. Du hast Zweifel an seinen Aussagen? Prüfe sie nach. Do your own research. Stell dir vor, du schreibst eine Arbeit für die Uni. Auch da musst du verschiedene Quellen durchforsten und zu einem für dich stimmigen Ergebnis kommen. Die Politik-Module im „Mann-Bewusst-Sein“ kannst du getrost auslassen. Orlando behauptet zwar, dich mit seinen Aussagen nur triggern zu wollen, damit du selbst ins Tun kommst, ich habe aber die Befürchtung, dass er vieles doch ernst meint. Einen großen Bogen solltest du um das Forum machen (falls es das überhaupt noch gibt). Ob du 2000 Euro und mehr für zwei Tage Online-Workshop ausgeben möchtest, sei wiederum dir überlassen.
Auch zu meinen persönlichen Veränderungen in den letzten 8 Jahren mit Magick Male möchte ich kurz Bilanz ziehen: 2011 war ich mit mir und meinem Leben (Beziehung, Studium etc.) völlig überfordert. Ich nahm Antidepressiva (SSRI – Vorsicht mit dem Zeug!!), verlor das Interesse an Sex und an zwischenmenschlichen Kontakten. Seit ungefähr 2015 nehme ich diese Medikamente nicht mehr, ein Jahr zuvor hatte ich mit dem Durcharbeiten der „Foundations“ begonnen. Mein Selbstwertgefühl hat sich in allen Bereichen definitiv gebessert, ist jedoch noch immer entfernt von „grundsolide“ oder „bulletproof“. Sprich: ich habe weiterhin meine Themen, mit denen ich mich auseinandersetzen muss, sei es im Umgang mit Frauen oder im Beruf. Das ist bei Orlando aber nicht anders: Er reagiert auf Kritik derart aggressiv, dass er wohl auch noch eine Vielzahl innerer Dämonen zu bekämpfen hat. Du darfst Magick Male also nicht als Wundermittel sehen. Sieh es aber als Unterstützung, als Werkzeug im Prozess deiner Entwicklung. Und genau das ist entscheidend: Deine Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess. Es gibt keinen Zeitpunkt X (z.B. nach einem Programm oder Workshop), an welchem dein Selbstwertgefühl solide und unzerbrechlich ist. Aber es kann von Tag zu Tag besser werden, wenn du daran und an dir arbeitest. Dabei wünsche ich dir viel Erfolg!
Find den Beitrag sehr sachlich und kann dazu relaten (um mal ein Anglizismus ganz cool einzustreuen).
Allerdings empfehle ich auf jeden Fall die Politikmodule im „Mann-Bewusst-Sein“ zu machen und sich richtig intensiv mit der Materie zu beschäftigen, Recherche zu betreiben und deine eigene, differenzierte, offene, kritische aber trotzdem begründete und einigermaßen selbstsichere politische Meinung zu bilden. Sonst wirst du in diesem Informations-Krieg, in dem wir uns befinden (da muss ich Alex Jones mal Recht geben), einfach weggeklatscht!
Fühl immer in dich rein bei den politischen Themen: ist das wahr für dich? Wenn ja, gibt es andere gegensätzliche Stimmen, die wirklich überzeugende Argumente liefern? Bleib offen dafür, dass Glaubenssätze von dir, die du über Jahre hattest und die dir gut gedient haben möglicherweise nun zu einem Ballast geworden sind und du sie durch andere ersetzen willst. Es gibt nicht die „eine Wahrheit“ (wie Orlando auch selbst sagt z.B. im „Mich Zurück Gewinnen“ Programm). Die Psyche ist sehr sehr sehr sehr sehr tief, viel tiefer, als alles was wir uns vorstellen können und sie ist ständig im Wandel und Werden und Vergehen. Politik ist eine Ausprägung unserer Psyche. Vergiss das nicht!
Trotzdem kannst du auch hier eine gewisse Selbstsicherheit und einen Flow erreichen (Flow geschieht in einem Ort zwischen absoluter Sicherheit und Unsicherheit, zwischen Ordnung und Chaos! Nicht total im Chaos aber auch nicht in totaler Ordnung, wie es die Nazis versucht haben).
Oder um es mit Orlando zu sagen: „Question EVERYTHING!“
😉
Ich finde es immer wieder zu köstlich, wie MMler in einer „Sekte“ stecken, die Emotionen und Gefühlen angeblich einen sehr hohen Stellenwert gibt, aber dann doch über „sachliche“ Artikel sehr erfreut sind. *lach*
Mir haben die Politikmodule eher gezeigt, wie sehr genau das, was angeblich in der Welt nicht stimmt, auch bei MM, und in der Beziehung Teilnehmer – Orlando – Community so auftaucht.
„Question Everything“, bis auf die Themen, die wir hier bei MM nicht sehen wollen.
Seh ich auch so. Seit dem Feel Diffrent ist irgendwie alles anders geworden. Das Feel Diffrent wirkt auf mich so hyper-sozial wie das deutsche Sozialsystem.
Einerseits greift Orlando dieses Sozialsystem an, andererseits baut er sein Programm so auf, dass angeblich keiner da durchflutschen müsste.
Wenn das „for the rest of us“ gemacht ist, dann müsste das eigentlich für Patrick funktionieren. …
Ich stimme Lorenz zu. Die Politik-Module sind wichtiger als die anderen Sachen.
Überhaupt durch die Arbeit mit der Kugelübung, also das loswerden von irgendwelchen Themen, die führt dazu, dass man sich mit den politischen Inhalten tiefer beschäftigen kann, wo vorher Blockaden gewesen sind.
Allein dieses „Das ist eine Verschwörungstheorie“ – Aha, und das heisst, es gibt keine Verschwörungen in der Welt?
Mittlerweile ist das Offiziell dass die ?-Krise die größte Verschwörung überhaupt gewesen ist. Und, das ist, exakt das selbe, wie Leute die nicht glauben können, dass sowas wie Hitler passiert, oder sowas wie eine Mauer durch Deutschland.
Wenn es Chargen gibt, die einen das leben nehmen, dann ist das wichtiger als alles andere.
Es war damals auch wichtig die Bibel zu lesen, und zu wissen, dass man nicht ewig in der Hölle schmort, wenn man keinen Ablassbrief kauft. Wenn Politik nicht wichtig wäre, dann wäre das heute noch normal, dass man Ablassbriefe kauft um sich seine Sünden rein zu waschen. – Was Luther gemacht hat war wichtiger als das irgendeiner, dem das nicht interessiert hat irgendwo eine Olle einen Stich gelandet hat.
Mein Kritikpunkt beim MBS Politik Modul ist, dass er nicht wirklich in die Tiefe eingestiegen ist.
Allein, wenn du das in Kombo siehst mit Robert Bly… – Wie zur Hölle kommt man auf die Idee dass Politik nicht wichtig ist?
Ein Mann der unpolitisch ist, der ist der ewige Jüngling.
Ich mein damit gar nicht, dass man Trump, AfD, oder Putin Anhänger ist, sondern, dass man Ahnung hat von Politik.
Für meine Begriffe fängt Politik eigentlich an worauf Orlando selbst gar nicht achtet. Und, das fängt beim Treuhandsystem an. Also, Treuhandsystem, Seerecht, Handelsrecht / Kommerz. – Weil, da fängt man eben an nicht irgendein Partei-Sympathisant zu sein. Sondern, eben diese Qualität von Souveränität von der Orlando eigentlich spricht.
Was Orlando macht ist eigentlich Politische-Ideologie. Auch, Libertarismus in seiner letzen Konsequenz ist eigentlich nur Politische Ideologie.
Das ist wie katholisch vs. evangelisch, während die Kirche sich eigentlich in Wirklichkeit unabhängig von den religiösen Ideologien die Rechtssprechung inne hatte. – Da fängt Politik an, vorher eben nicht.
Ich weiß von mindestens zwei Teilnehmern, die das FD abgebrochen bzw. mir geschrieben haben, dass es ihnen durch das Programm „immer schlechter“ gegangen sei. Das nur als Anmerkung.