Februar 16, 2025
desertieren_ist

Ein Teilnehmer, den ich hier mal Collin C. nennen möchte, sitzt jetzt angeblich in Griechenland und verkauft Olivenöl für einen Bauern dort. Wie er dahin kam? Nun, es begann wohl damit, dass er unbedingt ein „Mann“ werden wollte und dafür in die Bundeswehr ging. Was die Bundeswehr jetzt mit Männlichkeit zu tun haben soll, weiß ich nicht – es soll dort ja meist eher langweilig zugehen.

Orlando und Team warnten ihn wohl erst. Komisch, mir hatte Orlando es einmal sogar empfohlen, und im Mann-Bewusst-Sein hatte er in einem Vorpodcast auch erwähnt, er fände es gut, wenn ein Mann eine „militärische Grundausbildung, aber nicht den Krieg“ durchmacht. Aber egal.

Wenn ich die Geschichte noch richtig im Kopf habe, fühlte er sich dort sehr unwohl. Er war von seinem Vorgesetzten dort tyrannisiert worden, und wusste nun nicht, wie er dort wieder herauskommen sollte. Nach viel hin und her ist er dann nach Griechenland abgehauen und versteckt sich dort wohl vor den Behörden. Inzwischen verkauft er dort Olivenöl, wie schon erwähnt, und verpachtet Grundstücke für einen Herrn, der sich wohl nicht mit dem Internet auskennt.

„Hilfe, Fahnenflucht!“

Nach weiterem, chaotischen hin und her, und vermeintlichen „karmischen Blockaden“ (oder so etwas Ähnlichem?) und Diskussionen, ging es dann wirklich illegalerweise ab ins Irgendwo. Was natürlich weitere Probleme mit sich brachte. Nach langen Telefongesprächen war man bei der Wehrmacht (Pardon, Bundeswehr) dann wohl der Meinung, Colin seine Strafe wegen illegalem Verlassen der Armee während seiner Verpflichtungszeit (im Fachjargon: „Fahnenflucht“) zu erlassen, wenn er doch nur jetzt sofort wieder zurückkäme.

Stattdessen blieb er an seinem neuen Wohnort.

Spott und Hohn der Magier

So saß er dann da, der Collin, und war wohl sehr einsam. Ein Versuch, Olivenöl an die Gruppe zu verkaufen, kam wohl bei dem einen oder anderen recht gut an, und auch angeblich vergünstigte Wohnungen wollte er der Gruppe anbieten.

Absurd wurde es dann, als er in der Gebetsgruppe per Gruppengebet erreichen wollte, dass seine Brille, die er verlegt hatte, wieder magisch auftauchte. Manch einer fand das lächerlich, andere unterstützten ihn. So weit, so gut. Komplett bescheuert wurde es dann, als er in der Gruppe ein spannendes Buch empfehlen wollte, das sich auch sehr gut mit Orlandos Ideen deckt: „Der goldene Kompass“ von Philipp Pullmann.

Und da waren sie wieder, die kleinen Zyniker. „Alle Jahre wieder mal, haha“, spottete schon der Erste.

Echter Zusammenhalt unter Magiern, wie immer.

Bitte, was?! Collin möchte wieder in den Krieg?

Und gerade erst der Bundeswehr entkommen, wollte Collin dann gleich wieder los. Zumindest spielte er in der Gruppe ernsthaft mit dem Gedanken, wieder in den Krieg zu ziehen – und zwar auf der Seite von Russland gegen die Ukraine.

Absurder geht es dann wirklich nicht mehr. Ich kann es zwar sehr gut verstehen, Sinn ergibt das auf jeden Fall nicht. Abgesehen davon, dass da wohl kaum das nächste Superabenteuer auf ihn warten wird, sondern eher noch mehr Demütigung und Verzweiflung. Collin, pass bitte auf dich auf, Alter…

Fazit: Wer sich auf die Gruppe verlässt, der ist verlassen.

Denn es ist einfach zu viel Arbeit, einen einzelnen so zu stützen, wie er es braucht, um die viel beschworene „Transformation“ wirklich durchzumachen. Auch mit den besten Absichten wird es irgendwann einfach zu viel.

Mal wieder eine dysfunktionale Gruppe in Reinkultur. Mit allen Einzelschicksalen, die dazugehören.

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