Dezember 2, 2024

Manchmal geben scheinbar nur halbverwandte Beiträge auf X und Co. die besten Anstöße, Dinge zu formulieren, die mir irgendwie auf der Zunge liegen. Ein neuer Versuch, für die paar Leute, die solche Blogposts wie diesen hier tatsächlich auch mal durchlesen und zu verstehen versuchen.

Ich formuliere mal um, und übersetze:

Ihr sagt, das schlimmste, was ein Mann sein kann, ist ein „Opfer“, oder in der „Opferhaltung“.

Und dann genau die Menschen und Lehrer, Eltern, Frauen oder irgendwelche Systeme dafür zu hassen, dass sie euch missbraucht haben.

Unter dem Druck eures Missbrauchs, um nicht „schlecht“, „böse“ oder gar „ein Opfer“ sein zu wollen. geben viele auf, manche für immer, und verfallen in Depressionen oder schlimmeres.

Und dafür klagt ihr sie auch noch an.

Schon komisch, was für Inspirationen alles aus einem Text kommen können.

Jungs: Es ist keine „Schwäche“, Trauer, Hass oder Hilflosigkeit dem System oder den Leuten gegenüber, die euch in genau diese Situation gebracht haben, zu empfinden und auszudrücken.

Nein, alles was mich nicht umbringt, macht mich nicht stärker, und nein, es ist keine Opferrolle, wenn diese Themen mich traurig machen.

Erst „emotionale Präsenz“ zu verlangen und, dass ihr euch „euren Themen stellt“, dann mit den völlig falschen Mitteln („Arschtritte“, Aggression, Mobbing) zu reagieren, wenn ihr euch diesen Themen und den „Weißheiten der Wunde“ beschäftigt, ist Gift, und kann Psychosen und alles mögliche andere bedeuten.

Der Schmerz will euch etwas sagen.

Nein, es ist nicht „sei niemals in der Opferrolle“, sondern „dies ist die Quelle meines Schmerzes: Finde sie, und sorge dafür, dass du genau diese Schmerzquellen vermeidest“. Dann verschwindet auch langsam die Wunde.

Nein, vertrotzt und verbittert euren eigenen Fehlweg zu verteidigen, ist keine Stärke. Es ist Opfertum.

Nein, euch sagen zu lassen, ihr müsstet einfach „härter an euch arbeiten, um eine Frau nicht zu verlieren“, ist kein Zeichen von Stärke. Es ist Selbstvernichtung.

Nein, andere in genau dieselbe Hölle hineinzwingen zu wollen, in der ihr steckt, ist kein Zeichen von „hohem Charakter“.

Schaut euch eure „Vorbilder“ einmal genauer an. Leben sie das, was sie euch vormachen?

Sind sie glücklich?

Wollt ihr so leben?

Nein?

Wieso folgt ihr dann ihrem Weg.

Wieso ist es „besser, selbst Täter zu sein, als Opfer“?

Wie wollt ihr eure Wunden heilen, wenn ihr sie nicht zulasst, und euch selbst kein Mitgefühl gebt?

Seit wann heilt eine Wunde, wenn ihr sie böswillig ignoriert? Oder euch selbst für sie prügelt?

Wird dein verletzter Teil dir glauben, dass du auf seiner Seite stehst und ihm helfen möchtest?

Wird dein verletzter Teil sich selbst akzeptieren, geborgen und sicher fühlen, wenn du ihn als „kleines Opfer“ bezeichnest?

Wird dein verletzter Teil dir seine Wunde zeigen, dir seine Welt und sein Erleben öffnen, und dir so die Möglichkeit geben, seine (und damit auch deine) Trauer, Wut und Hilflosigkeit zu heilen?

Er wird es nicht.

Ein Orlando-Zitat zum Abschluss

„Ich würde mein früheres Ich am liebsten packeln, und ihm so in den Arsch treten…“

Euer früheres ich ist ein Teil von euch. Es wird sich nicht auflösen oder heilen lassen, wenn ihr ihm nicht den Raum gebt, der den dieser Teil braucht.

Er wird sich nur weiter verpacken. Sich als „Spirit Guide“, Anxiety, Depressionen, und sonst unerfreulichen Spielarten zeigen, immer weiter mutieren, euch ficken.

„Du wirst den skeptischen Teil von dir auf Dauer überzeugen müssen.“

Quelle: Feel Different, Livemodule

Aber dieser Teil ist nicht dumm. Er wird sich nicht so leicht verarschen lassen.

Es heißt nicht ohne Grund „Reparenting“.

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