In einem alten Artikel von mir habe ich einmal geschrieben:
Ich kam einmal in den Genuss, den Bildschirm von Orlandos Laptop bewundern zu können: Die Mengen an Gedanken und Impulsen, die er da in einem Workshop sortiert und sortieren muss, ist erstaunlich.
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Orlando (bürgerlicher Name: Roland H. Bellstedt) ist ADHSler, Chaotiker, Perfektionist. Genau das, was ich so vom klischeehaften „verrückten Genie“ erwarten würde. Dadurch steht er ständig unter innerer Spannung, die er manchmal auch in Produkten, Podcasts, oder aufwendig produzierten Inhalten verarbeitet. Das ist keine Projektion oder ein Image, dass er aufgebaut hat: Es entspricht meiner Meinung nach den Tatsachen.
Gleichzeitig hat er das preußische „Leistung, Leistung, Leistung bis zum Umfallen, und wenn nicht, dann bist du ein Bubi, Weichei und Opfer“ offensichtlich von der Muttermilch (oder vielleicht eher durch Gesellschaft und seinen oft zitierten Vater) auf aufgesaugt.
Einerseits sind seine Bühnenauftritte meistens in Richtung „Gefühle zeigen, authentisch sein, Anpassung ist ungesund“ gehend, er bezeichnete sich vor vielen Jahren selbst als „chaotischen Piraten“ und „absolut unemployable“ (also „absolut nicht in einem normalen Job einstellbar“), andererseits mackert und brüllt er wie ein Tyrann in der Gegend herum.
Absolute Spitze ist hier wohl das, was er und sein Team im „Feel Different Plus“ so absondern. Es geht um Bestrafung, um „Klarheit“, und, dass der Teilnehmer seinen Mitmenschen und Untergebenen „notfalls die Konsequenzen für das Überschreiten der Regeln so schmerzhaft machen soll, dass es keiner mehr wagt, dagegen zu verstoßen.“
Aber dazu möchte ich einen separaten Artikel schreiben. Fokus hier: Die Sache mit der „harten Arbeit“.
Bertram und Mia als Arbeitssklaven – Die Drecksarbeit wird outgesourced
Einem Leser fiel hier vor einigen Monaten schon auf, dass der Assistent und „rechte Hand“ Orlandos, Bertram Timms, in einem Video mit dicken Augenringen zu sehen war. Komisch. Arbeiten bis zum Umfallen kann doch wohl kaum der Sinn von Selbstverwirklichung und Magick Male sein, oder?
Schon vor etlichen Jahren schrieb Orlando in einem Forenbeitrag bei „DeinDateDoktor“ (inzwischen abgeschaltet), dass er z.B. Technik hasst. Für einen Gratisworkshop wollte er eine Webseite mit Shop designed haben, ohne „mit dem ganzen Technikkram“ irgendetwas zu tun zu haben. Wahrscheinlich würde jeder ernstzunehmende Fachmann vor so einem Kunden schreiend wegrennen, und lieber Bürgergeld beantragen oder bei Mama leben, als sich so etwas anzutun.
Bleiben nur diejenigen, die sich so etwas halt gefallen lassen. Entweder, weil sie arm dran sind, oder, weil sie eine starke Bindung zu Orlando haben (oder: einfach nur gehirngewaschen) sind.
Es sei eine Schweinearbeit, die Module, Audios und Videos zu schneiden, sagt Orlando. Und dann noch die ganzen Inhalte, Ideen und Konzepte in einen vernünftigen Kontext zu setzen. Was für ein Stress! Das ist es sicher auch. Die ganze, demotivierende Drecksarbeit dürfen offenbar die „Angestellten“ machen.
Orlando will sich selbst etwas beweisen: Die ganze Krankheit der Community in einem Thema zusammengefasst
Lustig, lustig, wie immer. Einerseits ist „das System“ mit seiner leeren Arbeit ohne Lebenszweck der absolute Feind und muss überwunden werden (siehe die Produkte „Foundations-Seminar“ und „Mich-Zurück-Gewinnen“), und das „preußische Leistungsprinzip“ ist der Teufel schlechthin. Genauso wie das daran oft angeschlossene „Auslöschen der Lebensfreude“ und absichtliche Traumatisieren von Kindern, um ihnen jede eigene Persönlichkeit, jede Kreativität und Lebensfreude brutal abzutrainieren.
Andererseits tut Orlando inzwischen genau das. So, als müsste er sich und seiner Umwelt ständig mit aller Gewalt und unglaublicher Aggression beweisen, dass er ja eigentlich doch ein ganz harter Arbeiter und ultramaskuliner Mann ist. Ach ja: Und natürlich arbeitet Orlando mehr als fast alle Deutsche in ihren Jobs zusammen. Ein echtes Leistungstier. Das faule Dreckspack von Fließbandarbeitern und kleinen Spacken, die nur für ihren Chef Befehle ausführen, denen müssen die Flausen ausgetrieben werden.
Und Orlando selbst? Abläufe „optimieren“, immer weniger Aufwand, immer mehr Risiko für den Teilnehmer, und Gewinnoptimierung
Und was tut er privat? Genau das gleiche, was er angeblich so hart bekämpft.
Hart Arbeiten ist also eine Tugend? Hart Arbeiten um der Arbeit willen? Offensichtlich nicht.
Wasser predigen, Wein saufen. Möglichst nur das tun, was er sowieso schon im Kopf hat und kann, und einen Haufen williger Sklaven dazu heranzüchten, für ihn die Drecksarbeit zu übernehmen.
Damit er dann möglichst wenig oder nur gelegentlich arbeiten muss, dafür aber umso ertragreicher: Zum Beispiel mit regelmäßigen „Onlineworkshops“, die früher als angeblich komplett unmöglich und sogar gefährlich galten, weil „der Teilnehmer dann nicht mehr aus einer schlimmen Situation oder einem Trauma herausgezogen werden kann, wenn so etwas passiert“.
Kein Wunder! In eine Onlinekonferenz per Zoom-Call passen dann halt nicht nur 2 Dutzend, sondern gleich hundert oder mehr Teilnehmer. Natürlich für den gleichen Preis wie früher für „normale Workshops“ vor Ort: Mehrere tausend Euro.
Scheiß drauf, ob jemand dadurch unter die Räder kommt. Ob ein Teilnehmer abstürzt oder in der Psychose landet.
Hauptsache, Orlando kann seinen Minderwertigkeitskomplex gegenüber anderen Männern, Frauen und der Gesellschaft aber mal so richtig ausleben: Wie der klischeehafte Haustyrann und brutale Schlägertyp aus irgendeinem Horrorroman.
In seiner eigenen, pseudopreußischen Malochertraumwelt kann Orlando der große Macker sein. In der „echten“ Gesellschaft würde er wahrscheinlich in kürzester Zeit entweder von seinen Kollegen ausgelacht und weggemobbt werden, oder gleich vor Gericht landen.
Das Abschlusswort überlasse ich zwei Lesern, einem Kommentator und einem Gastautor:
Ich habe mithilfe von Schamanen Kontakt zu Geistern aufgenommen. Diese sagen mir, dass du bitte aufhören sollst mit deinem Blog, du Verbrecher.
Das schmälert nämlich mein Einkommen dass ich mit immer weniger Aufwand zu maximieren versuche, seit Felix weg ist.
Wenn du jetzt diese ganzen negativen Dinge aufdeckst ist das nicht gut für mich.
Daher hör bitte auf.
Quelle: Klick
ich möchte euch hier meine Erfahrungen und mein Fazit des “Reclaim Your Life” Onlineworkshops mitteilen. Es waren 3 Workshoptage von jeweils 18:00 bis ~ 00:30 und im Endeffekt halt wirklich fast identisch mit den Livestreams davor auf YouTube.
(…)
Desweiteren hat es auch geheißen, dass wir noch Arbeitsmaterial bekommen, um dranzubleiben, was meines Wissens nach bis heute nicht passiert ist.
Und dann hat er noch etwas angeteasert. Es wird ein neues Programm rauskommen, dass nur für ehemalige Workshopteilnehmer gedacht ist und dazu dient dabei zu bleiben. Wir kennen es, die alte Masche mal wieder: Gib mir Geld, Geld, Geld!!
Was ich auch ganz interessant fand, war uns Deutsche als Opfer vom Stockholm-Syndrom durch die Politik zu bezeichnen. Denn das ist meiner Meinung nach genau das, was er mit den Leuten mit seinem Stile macht. So kamen zum Beispiel Aussagen wie “In Amerika könnte ich das Fünffache verlangen”, “ihr Deutschen seit scheiße, geizig, nur neidisch, dumm” usw.
(…)
Was ich persönlich aber am schlimmsten fand, war die Trance am zweiten Workshoptag bzw. die Auswirkung davon auf einige Teilnehmer und der Umgang von Orlando und Team damit. Falls die dann nicht einzeln privat angeschrieben wurden, aber das nehm ich nicht an.
Am zweiten Workshoptag hat er eine geführte Trance gemacht, in der wir alle quasi gestorben sind und dann ist uns Gott erschienen und hat uns gefragt, was wir denn tun würden, um wieder zurück auf die Welt gebracht zu werden.Am nächsten Tag haben einige Teilnehmer berichtet, dass sie zu dem Zeitpunkt eigentlich abgeschlossen haben und nicht mehr zurückwollten. Der Motivationsversuch, mit voller Energie in ein neues Leben zu gehen, hat bei vielen nicht ganz geklappt.
Er ist dann auch am dritten Workshoptag darauf eingegangen, aber soweit ich weiß, wurden die Leute welche nur den zweiten Tag gebucht haben, ziemlich allein gelassen. Na ja, deren Pech. Zumindest hatte ich den Eindruck.
Quelle: Klick