
Ich habe hier ja schon sehr oft von den „zwei Seiten“ von Magick Male geschrieben. Einerseits „mach dein eigenes Ding, finde wieder Anschluss an dein wahrstes, inneres Selbst, und werde glücklich und charismatisch“, andererseits elitäres, reaktionäres Machtmenschengehabe. Zwei Dinge, die gemischt den ultimativen seelischen Absturz produzieren können.
So brüllte Orlando in einem Mann-Bewusst-Sein Modul: „Ja, ich habe diese elitäre Einstellung, und damit basta! Haste Problem?“ So oder so ähnlich, der erste Teil des Zitats ist ziemlich genau wiedergegeben. Andererseits hasst er die Eliten und „traut ihnen nur so weit, wie er den Kölner Dom werfen kann“, wie es in einem Vortrag von ihm heißt (ich glaube, es war der „weibliche Essenz“-Vortrag vor einer Bande von Frauen).
Und natürlich darf auch das Geschimpfe über die „blöden Muggles, die nie echte Schritte in die Freiheit unternehmen“, nicht fehlen. Natürlich. Alles auch sehr nachvollziehbar, inklusive der massiven Persönlichkeitsspaltung, die immer wieder durchkommt. *
Genau das reflektiert auch die Magick Male Community. Den absoluten Vogel abgeschossen hat dieser Typ hier auf Trustpilot:
Auch wenn hier auf der Seite einige herumkrakelen, dass irgendwelche internen Entscheidungen blöd gewesen wären, oder sehr strikt mit Störenfrieden in der Community umgegangen wird (was ich persönlich unterstütze), so mindert das MITNICHTEN die einmalige Qualität der Inhalte von Magick Male.
Quelle: Trustpilot, von Friedrich
Ersetze „Störenfriede“ durch „Querdenker“, oder noch besser durch „Volksverräter“ oder „Bubis, die immer nur Aufmerksamkeit wollen“, und den Kreis ist komplett. Magick Male ist endgültig zu einer schlechten Kopie genau dessen geworden, was es einmal beseitigen wollte. Mit genau denselben Fehlern, Macken und Unfähigkeit zur Selbstkritik. Inklusive der Tatsache, dass dieselben Verhaltensweisen, die beim „Meister“ cool erscheinen, bei Teilnehmern als Dekadenz, Arroganz oder sonst etwas umgedeutet werden. Und, dass derjenige, der seine Wut oder Frustration herauslässt, oder mal auf einem Trip irgendeiner Art ist (sei es Verliebtheit, Hass gegen Schüler, oder Depression, oder „ich bin der größte und kann sie alle vögeln“, oder „du bist in der Opferrolle und ich möchte dir am liebsten eins reinhauen„), von der Community meistens als „Opfer“, „Narzisst“ oder gleich als „Psychopath“ dargestellt wird.
Es empfiehlt sich in diesem Fall, die gesamte Rezension zu lesen, da ich dem Autor hier nicht unrecht tun oder ihn allzu sehr auf den Kontext zitieren möchte. Möge er noch lange von Magick Male profitieren, und die guten Seiten genießen.
(Oder sich irgendwann im Louisiana Crab Bucket oder auf der anderen Seite wiederfinden. Je nachdem.)
Es ist dennoch bemerkenswert. Und ziemlich eklig.
Fußnoten:
* Ich verwende den Begriff hier nicht im medizinischen oder juristischen Sinn. Auch, wenn Orlando genau diese Formulierung schon benutzt hat, wenn auch in einem anderen Kontext.