Dieses sympathische Zitat kommt, natürlich hysterisch gekreischt, von der von mir so heißgeliebten Mia Lanze. Es war der Auftakt zum neuen Tonfall bei Magick Male: Eine schlechte Mischung aus schlecht getarntem Sadismus, Brüllerei, sprich: Die Wandlung von MM in eine Kopie der Lehrerinnen, Mütter, kleinen Dominetten und arrogant-aggressiven „Bad Boys“, über die Orlando (bürgerlicher Name: Roland H. Bellstedt) sich immer wieder so herablassend und hasserfüllt ausgelassen hat.
Details dazu sind hier im Blog schon in dutzenden Artikeln aufgeführt. Deshalb hier nur ein kleiner Kommentar aus eigener Erfahrung.
Ich kann mich schon sehr früh in meinem Leben daran erinnern, wie zwischen der zweiten Lateinklassenarbeit, dem zigsten, tollen Buch und dem immer nächsten Abenteuer eine Warnlampe anging. Die Botschaft war klar: Mach mal halblang, das laugt dich immer weiter aus und macht dich auf lange Sicht verrückt, Patrick!
Ironischerweise bestätigt das Orlando in einem der ersten Feel Different-Modulen selbst. „Die Spaßgesellschaft führt dich auf Dauer in den Wahnsinn“, heißt es da.
Meltdown, „Zurück zu mir selbst“? Auf Dauer nur mit Mitgefühl
Verschrien unter Männern, bei MM als „eine zweite Mama suchen“ verpönt: Es ist doch immer wieder bemerkenswert, wie sehr die „weibliche“ oder meinetwegen auch „männliche“, nährende Energie da draußen fehlt. Höchste Zeit, sie sich zurückzuerobern. Oder meinetwegen auch zu lernen, „dir selbst eine Mutter und ein Vater zu sein“, wie Orlando so schön im Mann-Bewusst-Sein erzählt.
Traurig, wohin sich das mit den Jahren bei MM entwickelt hat. Die Ressourcen, das Wissen, die Strukturen sind einfach nie dagewesen, um so etwas wirklich tief zu integrieren oder zu erschaffen.
Wie auch? Orlando erwähnt in einigen seiner Videos immer wieder alte „Stammeskulturen“, in den Dinge wie „rituelles Weinen“ oder auch „der Weg der Asche“ (der eigentlich fast nur aus Jammern und Depression besteht), wie er im Eisenhans, dem Grundlagenwerk hinter dem Mann-Bewusst-Sein Programm erwähnt wird, auf einer ganzen Gesellschaftsstruktur basierte. Das lässt sich schwierig einfach so neu bilden. Vor allem nicht in einem kommerziellen Kontext.
„Bedürfnis nach Aufmerksamkeit = Böse“?
Eigentlich hätte die Erkenntnis der Mia Lanze ein Zeichen für sie sein können, dass hier ein wichtiges Bedürfnis befriedigt werden muss. Geht aber natürlich nicht so leicht, und da kommen dann auch gleich mal zig weitere Themen mit zum Vorschein. Zurückgehend bis in die sprichwörtlichen Eiszeit.
Das so geschmähte „Bedürfnis nach Aufmerksamkeit“ ist freilich mal wieder der „Deckel zum Puzzlespiel“, wie es Big O. vielleicht nennen würde. Was daran peinlich sein soll – schließlich ging es ja bei MM lange Zeit sehr intensiv um seelische Gesundheit – das wissen die Götter. Dieses „peinlich“ hört sich für mich eher wie ein Thema an, dass es zu erlösen gilt. Und nicht nach irgendetwas, das dem Teilnehmer „herausgeprügelt“ werden sollte.
Aber gut. Jedem das Seine.
Mir war das „alte“ Magick Male auf jeden Fall sympathischer.
Ach ja: Charisma hat auch etwas damit zu tun.
„Dein natürliches Charisma, deine natürliche Ausstrahlung, wurde dir wahrscheinlich vom Kindesalter aus ausgetrieben“, leitete Orlando einmal einen Podcast zum Thema ein. „Ich darf gesehen werden“, oder auch schärfer: „Wer gibt dir das Recht, dein Licht unter den Scheffel zu stellen?“, war zu diesem Thema lange Zeit die Devise bei MM.
Aus! Vorbei! Wer das tut, der wird bei MM gerne mal abgeschossen.
Ein Widerspruch in sich. Und entweder ein Beweis dafür, wie komplex diese ganze Materie ist, oder doch eher einer dafür, wie wenig man sich bei MM noch um all diese Dinge schert.