Mal wieder haben mir die Herren von der “Achse des Guten” die Worte aus dem Mund genommen. Ein wenig umformuliert, könnte diese Analyse auch direkt von Orlando Owen persönlich kommen:
Vielleicht war es nicht die Pandemie, die unsere Wahrnehmung der Welt so stark beeinflusst hat. Vielleicht haben wir schon längst vor 2020 angefangen, in einem Modus der Angst vor Ansteckung durch neue, ungewöhnliche Ideen zu leben. Wir haben uns längst an den Gedanken gewöhnt, dass alles Querdenkende gefährlich ist und dass wir uns aus dieser Gefahr nur retten können, indem wir eine Brandmauer bauen – und wenn sie so dick und fest ist, wie die Mauern der mittelalterlichen Burgen, kann sie auch Platz für ein paar Verliese haben, in denen man die Autoren ungewöhnlicher Ideen isolieren kann.Vielleicht waren wir gegenüber der Viruspropaganda deshalb so anfällig, gegenüber Einschränkungen unserer Freiheit deshalb so gleichgültig, weil wir schon längst davor die Freiheit nur als Gefahrenquelle wahrnahmen. Vielleicht ging es in diese Richtung und nicht umgekehrt. Dies würde unter anderem erklären, warum diejenigen, die keine Angst vor dem ansteckenden Erreger haben, eine ebenso ansteckende Impfung befürchten.
Es kann weiterhin sein, dass meine medizinische Diagnose unvollständig ist, und die Medikalisierung unserer Seele erweitert sich nicht nur auf das Gebiet der Infektionsmedizin, sondern auch auf das der Psychotherapie. Wir sind zarte Pflänzchen geworden, die vom leichtesten Hauch kritischen Denkens schwer traumatisiert werden.
Quelle: Achse des Guten, Klick für den vollen Artikel
Auf diesem Blog kritisiere ich regelmäßig Orlando höchstpersönlich. Aber vielleicht muss die Sache andersherum aufgerollt werden.
Vielleicht ist es ja Orlando gewesen, der souverän in Vorlage gegangen ist, und viele in der Community haben versagt. Also “wir”, seine Anhänger. Oder sollte ich lieber ein “ich” daraus machen? Keine Ahnung.
Auf jeden Fall wird andersherum aber auch ein Schuh draus: Schließlich hat die “vom Tellerwäscher zum Supercoach”-Story von Orlando so einige, klaffende Risse, Stichwort “Pleite, aber trotzdem ein Haus im Schwarzwald besitzen“.
Trotzdem, eine kleine Korrektur: Orlando ist sogar massiv in Vorlage gegangen.
Hat zwar bei vielen seiner Stammkunden nicht so wirklich gefruchtet (ich hatte schon mehrere am Telefon), aber immerhin. Oder es hat gefruchtet, aber der Weg ist extrem schwierig zu meistern.
Vielleicht sind wir ja alle nur ein Haufen kleiner, verschreckter Snowflakes. Nein, explizit nicht nur ich, sondern so einige. Nur, dass eben jeder seinen Wahn anders auslebt: Der eine als “Supermacho”, der nächste als verängstigtes, kleines Etwas, wieder der nächste als Philosoph, als Autor eines Blogs, viele als Zyniker, und der andere wieder als Mitläufer.
Den Abschlusssatz überlasse ich wieder der “Achse des Guten”:
Welche Erklärung wir auch nehmen, ein gemeinsamer Nenner ist eine erschaudernde Mutlosigkeit. Wir sind in der Gesellschaft der total Mutlosen, der Menschen, die ein großes Problem damit haben, einander direkt in die Augen zu schauen.
“Und absolute Planlosigkeit”, möchte ich dem noch hinzufügen.
Update (9.09.2023):
Und hier noch Artikel, der sich nahtlos einfügt: