Dezember 2, 2024
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Hinweis: Ich mag den Begriff „Prozess“ nicht gerne, denn schließlich geht es hier um tiefere, universelle Wahrheiten, und nicht um ein Gerichtsverfahren. Ich benutze ihn hier des Verständnis halber dennoch.

Eine Komponente im sogenannten „MM-Prozess“ ist der sogenannte „Lebenszweck“. Wie Big O. in seinem „Foundations“-Seminar so schön erklärte, ist auch das eher ein Element, das auf einer intuitiven, unterbewussten Ebene verstanden wird (je mehr Schutzschichten dazwischenfunken, desto schmerzhafter ist es unter Umständen, sich damit zu beschäftigen).

Wieso greifen soviele Werkzeuge bei MM augenscheinlich nicht richtig? Wieso ist es so schwierig, CBT anzuwenden und zu erlernen, und wieso ist es manchmal so schwierig, zu erkennen, was ein „Thema ist“ und „weg muss“ / der eigenen Entwicklung im Wege steht, und was eine gesunde (Abwehr-)Reaktion ist?

Vereinfacht gesagt, steht und fällt es damit, auf einer tieferen, intuitiven Ebene zu verstehen, wo ich als Mensch „hin will“. Das zu „erfühlen“ ist unglaublich schwierig, weil es ja voraussetzt, überhaupt etwas zu „fühlen“, was nicht schmerzhaft ist (etwas, das in besagtem Produkt auch relativ gut erklärt wird). Wie soll ich sonst erfühlen, wohin ich mit CBT, ACT und was für tollen Werkzeugen es da sonst so gibt, überhaupt hinsteuern möchte?

Es kann nur „erfühlt“ werden – Ein Konzept, dass nur bei Integration auf tiefster Ebene wirklich Sinn ergibt

Wie immer, wenn Big O. etwas richtig und gut gemacht hat (und ich glaube ihm, dass es sehr harte Arbeit ist, das auf der Bühne trotz innerer Widerstände richtig und intensiv rüberzubringen), ist „Lebenszweck“ (in Ermangelung eines besseren Wortes) ein Konzept, dass erst bei Kombination mit so vielen anderen Konzepten so wirklich klickt, oder Sinn ergibt. Wieso drehen so viele MMler ab, wieso verfahren sie sich in sinnlosen „Rudelkämpfen“, und weswegen wirken sie so unfassbar belastet?

Weil eine Konfrontation mit diesen Themen sehr häufig eine massive, emotionale Belastung mit sich bringt. Die Themen und Themenkomplexe, die dabei hochkommen, können extrem intensiv sein, und auf Dauer gefühlt „wahnsinnig machen“. Deshalb wirken viele MMler auch dauerhaft so belastet – bei echter „Präsenz“ mit inneren Themen knallt es eben, und das nicht zu knapp, und die dabei hochgespühlten Belastungen sind unter Umständen extrem, und auch extrem langwierig aufzulösen.

Ohne Lebenszweck „verrennt“ sich die „Männlichkeit“

Wenn Männlichkeit der innere Drive ist, in eine bestimmte Richtung zu gehen, und diese auch gegen Widerstände durchzusetzen, dann ist „Lebenszweck“ der innere Kompass und die Richtung, in die etwas gehen soll. Ohne diesen Kompass endet es in sinnlosen Gewaltexzessen gegen alles und jeden, Mobbing ohne Sinn, Saufgelagen, und ganz vielen anderen Ablenkungen, die auf Dauer zum Selbstzweck und zur Sucht werden. Ohne Lebenszweck sucht das „männliche“ ganz offensichtlich einfach nur immer wieder den Kick, sich gegen irgendwen und irgendetwas durchzusetzen, und den Machtrausch als solchen.

Das ist im Endeffekt das, was so schnell passiert, auch mir. Wenigstens habe ich neuerdings den Drive, wieder mehr zu schreiben, und mich so mit den dahinterliegenden Themen zu beschäftigen. Definitiv ein Plus. Aber ich schweife ab.

Kein Schwein will den Lebenszweck?!

Jedenfalls erscheint es so, schaut man sich die Buchungszahlen des entsprechenden Workshops an. 2018 (?) musste ein Workshop abgesagt werden, weil offensichtlich niemand hinwollte, und einige Male wurde auch erklärt, dass Orlando (bürgerlicher Name: Roland H. Bellstedt) den Workshop nicht mehr so richtig geben wollte, weil die Teilnehmer „sich nicht richtig darauf einlassen wollten“.

Was verständlich ist, weil bei der entsprechenden Kugel (bzw. des Pushens davor) Todesängste hochgeholt werden sollten. Und gleichzeitig sehr schade, weil das ganze Thema so komplett in Vergessenheit geraten ist.

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