April 18, 2024

Ursprünglich am 17. Mai 2023 veröffentlicht, noch einmal frisch aktualisiert und umgeschrieben.

Hallo, lieber Leser,

so langsam bin ich an dem Punkt angelangt, an dem ich nichts mehr finde, was ich hier noch schreiben könnte. So ziemlich jedes mögliche Thema, dass mir auf dem Herzen liegt und im näheren Sinne mit Magick Male zu tun hat, ist langsam abgegrast und ad nauseam in Artikel verwurstet worden.

Dieser Post ging ca. vor zwei Monaten hier online. Daraufhin haben sich mehrere Gastautoren gemeldet und ausführliche Artikel aus ihrer Sicht heraus gepostet. Gastautor Müller kommentierte es mir gegenüber per Email so:

(…) viele weitere Personen (schildern) eine ganz ähnliche Perspektive, wenn auch immer mit anderen Facetten.

Quelle: Email des Gastautors. Satz hier zwecks Anonymisierung und Textflow leicht abgeändert

Und genau das ist, aus meiner Sicht, hier der springende Punkt. Es scheint mir so, als wären alle Aspekte, die sich mit dem Verstand und einer linearen Sicht greifen lassen, inzwischen abgegrast und erklärt. Aber, wie Orlando schon richtig gesagt hat: Der Verstand und das logische Denken ist für manche Dinge einfach das falsche Werkzeug. Sicherlich ist es oft nützlich, mit ihm zu arbeiten; bei dieser Materie ist es schwierig, mich auf diesem Wege der Sache zu nähern. Für mich fühlt es sich hier auch nicht mehr richtig an, hier weiter zu graben und (öffentlich) in die Tiefe zu gehen.

Sicher ließe sich so einiges noch einmal “glatter”, eleganter und zugänglicher formulieren. Dazu fehlt mir inzwischen aber sowohl die Kraft, als auch die Motivation. Die Gastautoren, die sich gemeldet haben, haben hier noch einmal einiges dazu beigetragen, und wer mag, der darf sich gerne noch für einen Gastbeitrag melden. Es stehen auch noch die Geschichte mit dem Anwalt aus München aus, Updates werden hier natürlich weiter veröffentlicht.

Meine eigenen Beiträge, die in letzter Zeit herausgekommen sind, erreichen aber absolut nicht die Tiefe, die ich hier eigentlich angestrebt habe. Sie sind sehr steril, oberflächlich geblieben bzw. geworden, und ich bin auch kein zweiter Orlando, der tief in diese Themen abtaucht und dann Inhalte dazu macht. Eher habe ich das Gefühl, dass es “Schreiben um des Schreibens Willen” ist. Abgesehen davon, dass meine tieferen Analysen dann sowieso kaum jemand liest, oder nur sehr wenig Resonanz dazu kommt. Was kein Vorwurf ist, nur eine Feststellung. Mit etwas Glück hat der ein oder andere doch etwas damit anfangen können.

Ansonsten glaube ich, dass es langsam Zeit wird, dieses Projekt abzuschließen. Hosting und Domain sind für die nächste Zeit bezahlt, und ich möchte “Licht und Schatten” definitiv weiter am Netz lassen. Hoffentlich kann der ein oder andere “Magick Maler” daraus noch etwas Nutzen ziehen, das ist jedenfalls mein Wunsch.

Ich möchte an dieser Stelle nur sagen: Danke für die gute Zeit. Die befürchtete Welle an Hasskommentaren gab es nur am Anfang, danach war eigentlich kaum mehr Aktivität in diese Richtung auf diesem Blog zu spüren.

Diverse Leute haben mir dann auch immer wieder berichtet, dass viele es “genauso sehen wie ich”, aber Angst haben, hier öffentlich darüber zu schreiben. Vielleicht hatten sie auch einfach keinen Bock darauf und haben das Thema “Magick Male” wieder für sich begraben. Das finde ich persönlich sehr traurig, kann es aber auch verstehen. Das Internet ist eben keine Plattform für “personal development” oder enge Bindungen zueinander: Ob es nun Magick Male, Chats oder Blogbeiträge sind, alles bleibt relativ abstrakt und unpersönlich. Derivate des echten Lebens, die dieses zwar irgendwie widerspiegeln, aber doch irgendwie irreal bleiben.

Was gibt es noch zu Magick Male und Orlando Owen zu sagen? Ich glaube einfach, dass der gute Mann keine Lust mehr hat, sich weiter zu verbiegen. Die großen Zeiten von Pickup, Datingcoaches und einer irgendwie hoffnungsvollen “Männerbewegung” sind vorbei, Druck, Resignation und vieles weitere sind an der Tagesordnung. Nur in kleinen Untergrüppchen lässt sich noch Halt finden, die großen Ideen und der Glitter sind nur noch sehr schwierig zu finden.

Orlando kann nichts dafür, dass sich die Welt in Richtung “radikale Ideologien übernehmen die Macht” entwickelt hat. Um zu überleben, und sich weiterhin “Alpha” zu fühlen, ist seine aktuelle Radikalisierung wohl der einzige Weg. Was MM leider zu einer Jauchegrube wie alles andere auch macht. Seine Inhalte waren oft richtig und weise, in den besten Momenten sogar “hochmagisch”. Offensichtlich ist ihm inzwischen die Puste ausgegangen. Und mal ehrlich: Für viel Arbeit nicht den (erhofften) Zuspruch und Lob zu bekommen, und bei jedem kleinsten Einknicken oder einem Zeichen von Schwäche dann von Typen wie mir gleich zur Hölle gewünscht zu werden, muss unglaublich schmerzhaft und hart sein. Da ist dann doch etwas an dem Vorwurf, das wäre ja alles “nur Projektion”, dran.

Ich hoffe persönlich sehr, dass er seinen Seelenfrieden findet, und dass es ihm gut geht. Irgendwie. Vieles von dem, was auf diesem Blog kritisiert wird, ist ihm auch nicht direkt zuzuschreiben, und indirekt auch nur sehr bedingt. Aber: Wer hohe Erwartungen anfacht, er sollte auch liefern können. Oder, wie es mal so schön in einem Werbepodcast um 2015 herum hieß:

Habe hohe Erwartungen. Wir werden sie massiv übertreffen!

Quelle: Podcast von Orlando, um 2015 herum

Soviel Reflexion würde Orlando aber wahrscheinlich brechen. Und das kann ich auch sehr gut nachvollziehen, mir geht es da nicht anders.

Die Magie bleibt unvergessen. Der Rest auch. Und das Gift ist leider viel einprägsamer als die nützlichen, guten Elemente von MM, die früher mal so allgegenwärtig und besonders bei Orlando waren. Vor allem in einer politisch und ideologisch so vergifteten Zeit.

So long,
Patrick

10 thoughts on “Nichts mehr zu schreiben? Mir gehen die Ideen aus

  1. Na du hast doch angeblich Kontakt zu noch aktiven MMlern und deren Telegramgruppen.
    Kannst ja immer mal wieder berichten, was hinter der Bühne los ist, welche Dynamiken da sind und auch wie die sich verändern, welchen Resonanz und Feedback die neuen Workshops im Grunde alles was die normalen Mitglieder nicht mitbekommen.
    Das ist mMn auf dem Blog immer am spannendsten.

    1. Schwierig. Alleine schon, weil zwei Leute gerne mal drei Meinungen haben.

      Ich bin schon glücklich, dass Felix sich die Zeit genommen hat, soviel zu berichten. Normalerweise tut das kaum jemand.

      Außerdem lässt das neue Team mich sicher nicht in die Karten schauen.

    2. Geb dir Recht. Vorallem Workshoprezessionen wären interessant, weil was er sich beim Reclaim your life geleistet hat war eine Frechheit bezüglich Preis/Leistung.
      War quasi 1:1 das gleiche wie die Youtube Lifestreams nur statt 2h eben 6.

      1. Tue mir schwer den RYL richtig einzuordnen.

        Ich finde einerseits auch, dass er für das Gebotene zu teuer war, denn imo kommen diese online Workshops ganz eindeutig NICHT an das Niveau der Live Workshops heran, was also schwer einen ähnlichen Preis rechtfertigt.

        Auf der anderen Seite wurde mir im Zuge des Workshops ein so tief verschüttetes, ins Unbewusste verdrängte, Thema bewusst, dass ich mir die Frage stellen muss: Was wäre der Preis gewesen, dies noch länger nicht zu sehen? Ist das nicht in mancher Hinsicht fast schon unbezahlbar? Was dann wiederum den Preis eben doch letztlich rechtfertigt…

        Was viele glaube ich immer noch bzw. immer wieder vergessen, ist, dass dies alles letztlich ein lebenslanger Prozess ist und bleibt. Wer also enttäuscht ist, dass er 3 Wochen oder 3 Monate nach dem RYL Workshop jetzt immer noch nicht wie von Geisterhand das perfekte Leben vorfindet, hat da einfach ganz fundamental was nicht verstanden. Und ja, es gibt diese Phasen absoluter Frustration, und ja, auch da kann man durch gehen und durch kugeln. Ich habe es mehrmals erlebt, dass kurz vor absoluten Gamechanger Events in meinem Leben nochmal richtige Brocken hoch kamen, gerade auch solche Dinge wie “hat doch alles nichts gebracht” – und keine Woche später hat’s dann aber mal so richtig geknallt, im positiven Sinn.

        Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen: Je mehr und je konsequenter ich mit den MM-Methoden, und das ist im Kern allem voran immer wieder die Kugelübung, gearbeitet habe, desto mehr waren auch echte Veränderungen und Transformation in meinem Leben möglich.

        Ich war vor vielen Jahren auch mal in Sedona z.B., und nein, nach Sedona war nicht plötzlich alles geil, sondern das war erst so richtig der Startschuss für ganz viel gequirtle Scheiße, die dann erstmal hoch kam, z.B. zum Thema Frauen, aber dann, rund 1 Jahr später, ging’s dann erstmals so richtig ab bei diesem Thema, was dann wiederum – natürlich – wieder ganz neue und noch viel tiefere Themen hervor geholt hat, die vorher noch gar nicht auf der Landkarte aufgetaucht waren.

        Wenn man diesen Weg einschlägt der Veränderung und Transformation einschlägt (das kann durchaus auch über den “MM-Prozess” hinaus gehen, für mich bleibt er aber im Kern die Baseline über die Jahre), sollte man auch Willens sein ihn konsequent zu gehen – und ja, ich verstehe und weiß, dass man auch da natürlich nicht immer volle Kontrolle drüber hat. Die Alternative ist eben immer dort zu bleiben, wo man schon immer war, was eben die große Masse da draußen auch macht. Und in mancher Hinsicht kann ich das mittlerweile sogar nach vollziehen, weil es wirklich nicht immer einfach ist, diesen Weg zu beschreiten, und doch letztlich unausweichlich, zumindest für mich.

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