Oktober 12, 2024
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Waren das noch schöne Zeiten, als Orlando (bürgerlicher Name: Roland H. Bellstedt) und Co. noch frei in der Gegend herumvögeln und -daten konnte. Als er einer Frau noch rotzfrech auf die Beschwerde “du übernimmst gar keine Verantwortung für mein Kind!” sagen konnte: “Ich hatte auch nicht die Freude, es zu zeugen.”

Seine Antwort auf die Leiden seiner Klienten, die da hieß “Frauen mögen mich nicht und sind fies zu mir”, oder sogar brutal und gewalttätig, ist dann auch in einem Academy-Talk gewesen: “Das ist eure eigene Schuld und Verantwortung! Ihr habt als Männer abgedankt!”

Die Geburtsstunde des “Supermannes” Orlando Owen war denn auch geboren, als seine heißgeliebte Eiskunstläuferin ihm halb im Scherz, halb im Ernst sagte: “Du bist doch gar kein richtiger Mann”. Fortan schwor er sich, alles dafür zu tun, ein richtiger Mann zu werden.

Herumgescheucht von anderen “Alphas” und seiner Ehefrau

Ich war mehrfach Zeuge, wie seine Ehefrau ihn in seinen eigenen Workshops herumscheuchte. Im FAMP Workshop 2017 setzte er mehrfach an, zu erklären, dass er auch ohne M. irgendwie zurechtkäme – nur um dann kurz darauf in Panik auszubrechen und zu erklären, er wäre vollkommen ausgebrannt ohne sie, könnte gerade so vielleicht noch Workshops geben, etc.

Ansonsten hatte Orlando bis auf ohnmächtige Wut leider nicht viel entgegenzusetzen, außer natürlich, ihr im Gegenzug dazu zu “verbieten”, mit anderen Männern ins Bett zu steigen, während er sich die Freiheit herausnimmt, jede Gelegenheit auf einen Fick weiterhin wahrzunehmen.

“Beim nächsten Mal kaufe ich mir eine Trillerpfeife”, solche Aussagen kommen von seiner Ehefrau wohl öfter einmal. Oder auch waschechtes, (beinahe?) schon böswilliges Aggro-Gehabe, wie es ein Teilnehmer namens Jürgen mal in Sedona abbekam.

Die Magick Male Gruppe: Absolutes Tabuthema “Beziehungsprobleme”

Okay, diese Überschrift stimmt nicht so ganz. “Gib deine Macht niemals ab”, so lautet hier die Parole. Fragt sich nur, welche Macht denn damit nur gemeint sein kann. Die Macht, sich zu Tode zu arbeiten? Noch mehr und verzweifelt seinen eigenen Lebenszweck zu suchen? Oder doch eher den doch sehr fragwürdigen Status in der Gruppe? Viel ist da wirklich nicht mehr zu zu sagen. Es geht eigentlich permanent nur um Kontrolle bis ins Extrem, über sich selbst, über andere, über Frauen, und Trallalla.

Romantik? Gibt es wohl nicht. Sexuelle Ausschweifungen? Dafür wird in der Gruppe dann mit dem Zauberwort “Verantwortung” alles, was sich gefühlt auch nur einen Hauch weiter liberal als der Papst bewegt, aggressiv abgekanzelt.

Aus gutem Grund. Denn, wie mir ein Teilnehmer einmal per Telegram schrieb: “Mir hat alles Romantische bis jetzt nur Unglück gebracht”. Ob es Jürgen, der Held aus Sedona ist, oder der Typ, der im Forum schrieb, dass er als Aushilfslehrer auf eine seiner Schülerinnen scharf ist, oder gleich Romano, der verschämt eine Diskussion zum Thema “Gewalterfahrungen durch Frauen” eröffnen wollte, oder der Megaproll Alexander Schütze aus dem Team, der jetzt als alleinerziehender Vater dasteht, und in den Gruppen fröhlich verkündet, dass Frauen “einfach zu emotional” wären und er sie selbst “so macht, wie er das gerne möchte, oder sie kann sich verpissen”…

… oder der Typ, den ich mal bei meinem ersten und einzigen Mastermind-Gruppentreffen traf und der gerade aus einer schmerzhaften Scheidung kam, während der osteuropäische Typ, der mich dann aus der Gruppe geworfen hat, über seine Mutter als “Hexe” sprach (obwohl er schon vier Workshops und Sedona hinter sich hatte, und sich jetzt über seine Schulden beklagte)…

… sie alle eint eines: Ein sehr angenehmes Verhältnis zu ihnen haben sie alle nicht.

Außer natürlich, noch radikaler “in ihrer Männlichkeit stehen zu wollen”. Wirklich gruselig.

Immer noch dieselben Themen? Orlando und das andere Geschlecht…

Hier betrete ich jetzt endgültig spekulatives Fahrwasser. Nach allem, was ich erfahren konnte, ist Orlando heutzutage wohl nicht mehr ganz so erfolgreich wie früher beim anderen Geschlecht. Junge Mädels seien ihm “zu zickig”, heißt es da, und in einem Livetalk erklärte er wutschnaubend, früher hätten “Väter dem zukünftigen Ehemann eine Mitgift bezahlt, damit sie die Alte endlich loswerden”.

In einer Bewertung auf einer englischen Bewertungsplattform für Verführungskünstler schreibt jemand über ihn:

“Er beschwert sich insbesondere über die Bevölkerung und insbesondere über Frauen in Deutschland, wo er einen Großteil seiner Workshops anbietet. Als er zurück nach Deutschland, dem Land seiner Kindheit kam, und als Mann weit über 50 mit einer jungen Frau flirten wollte, war er geschockt, dass diese beinahe die Polizei gerufen hat. Seit dieser Erfahrung beschwert er sich über deutsche Frauen.”

Quelle: “Melvin”, auf DatingSkillReview, übersetzt aus dem Englischen. Original hier zu finden.

Ich kann natürlich nicht überprüfen, ob das so stimmt. Es klingt aber nach etwas, was durchaus passiert sein könnte.

… und immer wieder scheint es durch.

Ob in Podcasts, wo Orlando wohl einmal von “Frauen und anderen Menschen” sprach, oder im Mann-Bewusst-Sein in den Bonusmodulen, wo ihm einmal heraussprudelte, dass er ja “fast nur noch bösartige Absicht unterstellen könnte”, wenn Mütter und andere Frauen versuchen, ihre Männer “umzuerziehen und ihnen ihre Wut als etwas Schlechtes darzustellen”, kommt immer wieder ans Tageslicht, dass er seine Themen mit Frauen eben nicht wirklich aufgelöst hat.

Das alles halte ich auch für vollkommen menschlich. Meine eigenen Erfahrungen waren sehr bitter, kurz angerissen habe ich sie in meinem Artikel “Männlichkeit: Der große Selbstbetrug” (ich beschreibe dort, wie mein schwerkranker Vater von diversen Krankenschwestern behandelt wurde). Nur sollte es dann bitte auch genauso kommuniziert werden, anstatt immer mehr und mehr Druck und Ballast auf Teilnehmer abzuladen.

Fazit: Achte auf dich und deine Gesundheit. Bei Magick Male geschieht das kaum.

Meine eigenen Erfahrungen und Beiträge zu diesem Thema bringe ich hier lieber nicht mit ein, sonst steht mir – auf die eine oder andere Art und Weise – am Ende noch die spirituelle Männerpolizei der Gruppe vor der Haustür.

Ich persönlich glaube nicht, dass Orlandos Charakter hier das große Problem ist. Die Zeiten haben sich eben geändert, hin zu mehr Prüderie, und zu mehr Wunsch nach Autorität und Machtanwendung. Auch andere, bekannte Verführunscoaches wie Maximilian Pütz berichten seit Jahren über ähnliche Erfahrungen, es ist ein Gesellschaftstrend, der so schnell nicht mehr aufzuhalten sein wird.

“Frauen wollen dich in deiner Rolle als Mann!”, betont Orlando immer wieder. Ich sage: Ich möchte gerne in meiner “Rolle” als ICH gemocht werden, und nicht in irgendeiner speziellen Männerposition. Und auf keinen Fall möchte ich so enden wie so viele Männer, deren Beziehungen sich am Ende als der größte, nicht endende Horrortrip ihres Lebens herausstellt. War das mal nicht der eigentliche Aussage von Orlando und Magick Male? “Sei du selbst, fühl dich wohl in deiner eigenen Haut, und dann kommen die Frauen von ganz alleine”?

Von all dem finde ich wirklich nicht mehr viel bei Magick Male.

Ich kann hier nur immer wieder sagen: Diese Community spinnt. Und sie tut genau das, was sie angeblich eben nicht tun möchte: Sie läuft den Vorgaben von Frauen, und vielleicht auch anderen Männern hinterher. Sie radikalisiert sich immer weiter und versucht darin, ihr Heil zu finden. Im Moment läuft der ganze Laden zwar nur Orlando Owen und seinem Team hinterher, aber das ist schon schlimm genug.

2 thoughts on “Magick Male und die Frauen, Teil 1: Die Magick Males schaffen sich selbst ab

  1. Lächerliche Truppe.
    Extrem viele Leute wird er halt mit Sprüchen wie “ich kann mich nicht retten vor 20 jährigen” anlocken und zu treuen Anhängern machen.
    Mit großer Wahrscheinlichkeit sind halt 99% seiner Stories gelogen

    1. Eine positive Grundeinstellung ist da sicher wichtig. Ich glaube aber, dass Orlando sich im Prozess der “Mannwerdung” so sehr verheizt und soviel Frust abhäuft, dass es genau deswegen schwierig für ihn ist, sich wirklich dem Thema “Frauen” zu widmen.

      Das ist der eigentliche Kniff an der Sache.

      Ob Orlandos Storys gelogen sind, weiß ich nicht – ehrlich nicht. Was ich aber definitiv denke: Er und die ganze Gruppe hat den Anschluss an die Welt da draußen verpasst, und drehen gerade frei.

      Und das wird als Druck auf die einzelnen Teilnehmer übertragen.

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