Oktober 8, 2025

Das ist zumindest der Take eines Nutzers auf X. Er spricht von TRE, nicht von der Kugelübung, das Thema ist das gleiche.

Für mich einer der wichtigsten Takeaways:

Das vollständige Heilen von Trauma bedeutet, sich Wahrheiten zu stellen, denen man zuvor nicht gegenübertreten konnte, und herauszufinden, wer man im Nachhinein des Verlusts ist – wer man werden muss, um darüber hinwegzukommen.

Daher kann das bloße Ausführen von TRE eine massive Kaskade alter emotionaler und kognitiver Probleme auslösen, und wenn man keine neue Perspektive oder neue Werkzeuge hat, um die Erinnerungen an das Geschehene zu durchdenken, kann man am Ende in einer destruktiven Erzählung stecken bleiben, die zwanghafte Muster aufrechterhält und weiterhin höllisch wehtut.

Genau das habe ich schon so oft hier geschrieben, nur leider wollte mir niemand zuhören. Schade irgendwie.

Orlandos Ansatz hat seine Vorzüge, aber auch viele Nachteile. Wer nach der Orlando-Methode (klassisch, bis vor einigen Jahren) arbeitet, der braucht sehr viel Freiraum, Ruhe, optimalerweise einen großen Kreis von ECHTEN Unterstützern. Er muss den Freiraum haben abzudrehen, unfreundlich und „kindisch“ oder irre zu sein. Er braucht unter Umständen SEHR viel Zeit.

Und er wird Grenzsituationen und psychische Ausnahmesituationen erleben, möglicherweise sehr viele und in Kaskade. Und zwar tendenziell immer HÄRTERE, je weiter er kommt.

Will nur leider keiner hören. Nicht einmal hier im Blog. Auch, weil es nie eine richtige, stabile Community gab, auf jeden Fall nicht in den letzten Jahren.

11 thoughts on “Kugelübung wirkt nicht? Hier ein möglicher Grund

  1. Das deckt sich zumindest mit meiner Beobachtung, dass Orlando sich seinen Erlebnissen vielfach nicht wirklich gestellt hat, sondern den wirklichen Schmerz darin (etwa Ablehnung durch Mitschüler) mit seiner vermeintlichen eigenen Großartigkeit kompensiert hat. In anderen Worten: Vermeidung. Darüber kann sich kein Gefühl von „Auch wenn mir X passiert ist, bin ich im Grunde meines Wesens okay“ entwickeln. Schade, Schokolade.

    1. Korrekt. Diese Höhenflüge sind ja okay, aber führen irgendwann zum Crash. Und da weder Orlando noch Community jemals voll durchgegangen sind, gibt es auch keine echte Hilfe, sondern eine irre Dynamik aus vielen verletzten Menschen.

      Und ist doch mal echte Hilfe oder ein gereifter Teilnehmer da, dann geht alles im Wahnsinn der Gruppe unter, oder Leute, die wirklich so etwas wie Genesung erreicht haben, werden massiv angegriffen.

      Verständnis oder Stütze für Leute, die gerade ein massives Thema durchlaufen, gibt es auch nicht.

      Hochgefährlich.

      Ein Hexenkessel.

  2. Ich fand es immer merkwürdig, dass man sich bei MM eingeredet hat, selbst schwerste Traumata „therapieren“ zu können, während viele andere Coaches idR davon Abstand nehmen. Leichte Themen, Sorgen und Ängste kann man sicher gut „kugeln“, aber nicht alles!

  3. Ja, das ist schon echt übel wie sich das alles entwickelt hat. Das sieht man auch bei gewissen neuen Mitarbeitern bzw. Roland’s neuen Liebling:

    Ich nenn jetzt mal keine Namen, ich sag nur: „Mastermind-Projekt“.

    Der Typ ist äußerst toxisch & manipulativ, über den würd ich mal einen Artikel schreiben!

    Ansonsten ist der ganze Laden mitsamt Community zu einer Peinlichkeit geworden die ihresgleichen sucht, es wird einfach nur immer kranker und die Leute sind total irre geworden (oder schon immer gewesen, aber getrickst & getäuscht dass sich die Balken biegen…).

    1. Hinweis der Redaktion: Kommentar leicht modifiziert.

      Jo @Beobachter schreib mal!

      Ich kenne den nur flüchtig, konnte ihn nicht ernst nehmen irgendwie. Vielleicht erfährt man ja noch was. Der braucht auch noch (…) 😀

  4. Spannend. Ich weiß nicht, ob ich an irgendeinem Punkt vollständig zustimme außer bei:

    Das vollständige Heilen von Trauma bedeutet, sich Wahrheiten zu stellen, denen man zuvor nicht gegenübertreten konnte, und herauszufinden, wer man im Nachhinein ist – wer man werden muss, um darüber hinwegzukommen.

    Das ist wirklich essentiell, und darauf ging MM seltsamerweise schon ein bisschen zu wenig ein, vor allem ohne die kleinen bis größeren Bezahlschranken zu öffnen. Es wird aber v.a. viel Rede- und Arbeitszeit darin investiert Themen „zu erlösen“, aber im Verhältnis dazu zu wenig den Freiraum mit etwas Besserem wieder zu Füllen. Das habe ich auch so empfunden. Persönlichkeitsentwicklung etc. Das Color Anchoring nach der Kugel ist State Management mit ein wenig (durchaus wichtiger) Neuroplastizität.

    Das Thema LoA von MM ist im Prinzip das Einzige was in die Richtung „Herauszufinden, wer man (im Nachhinein) ist“ geht, sowie ein paar Ansätze aus dem Mich Zurück, die z.T. ähnlich zu dem Journaling Ansatz des X Posts sind.
    Durchaus interessant. Für mich persönlich aber eher nichts. Ich habe das Gefühl dieses Schreiben und Journaling nicht gescheit machen zu können. #

    Zur Wirkung der Kugelübung habe ich eine andere Meinung als dessen Kritiker. Ich halte davon sehr viel. Als Emotionsregulation. Nicht mehr, und nicht weniger. Da bin ich auch auf nichts vergleichbares gestoßen bisher. Klar, es ist aber auch nicht für ALLE gleich durchführbar, und es ist mit Sicherheit kein Allheilmittel für etwaige psych/psychiatr. Störungen.

      1. Ich glaube auch nicht, dass die -volle- Kugelübung nur State Management ist.

        Ich meinte das Color Anchoring am Ende halte ich für State Management, aber da hat man ja schon eine emotionale Konfrontation und Umdeutung, also den Hauptteil, gemacht.
        Und den halte ich für bewusstseinserweiternd, persönlichkeitsentwickelnd, und neuroplastisch auch wirkend.

        Nimmt das jetzt berechtigte Kritik oder Limitationen an der Übung, nein. Und das Ersetzen mit etwas Besserem war ja auch ein Kernthema dieses Posts, was die Kugelübung per se nicht wirklich macht. Sie öffnet „nur“ die Möglichkeit … für den Weg da hin … scheint mir.

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