Juli 3, 2025

Ein Rant in eigener Sache.

Liest hier noch jemand mit? Also, wenn ich etwas schreibe, was mir auf dem Herzen liegt?

Geil. Dann mal gleich zum Punkt: Was den MMlern, und verdammt vielen anderen Männern (und auch Frauen!) zur Heilung, zum Prozess oder wie immer der Dreck auf heißen mag, fehlt, ist Selbstempathie.

Selbstmitgefühl. Die Unfähigkeit, gut zu sich selbst zu sein. Sich selbst so richtig lieb zu haben.

Kindisch zu sein. Werte, Verantwortung und den ganzen Dreck in die Tonne zu kippen, und sich einfach das zu holen, was ich brauche.

Zu trauern, zu jammern und zu nörgeln, wenn etwas Schlimmes passiert ist. Oder die ganze Tragik, von Erziehung bis böswillige Autoritäten oder was der Kuckuck was, voll anzunehmen.

Oder das ganze Elend (was auch immer das so sein mag) in seiner vollen Intensität zu fühlen und mitzuerleben. Oder meinetwegen auch irgendetwas anderes, wenn das eher für dich passt.

Die Unfähigkeit, gute Behandlung ertragen zu können, wird nicht ohne Grund als ein gigantisches Indiz für geringes Selbstwertgefühl angesehen – sogar in Pickup-Schrott wie „Lob des Sexismus“ wird das erwähnt.

Ist das sonderlich gut, wenn es gerade viele, wichtige Sachen zu erledigen gilt? Also, in der Mitte aufzuhören und einfach zu sagen „nö, ist alles doof, ich heule mich lieber aus“?

Nein, vielleicht nicht. Es ist aber auch nicht gerade so eine klasse Idee, es so wie ein Alexander Schütze (Magick Male) anzugehen und „soviel zu arbeiten, dass er sich umbringen wollte, dann ‚STOP IT‘ zu schreien und eine Kugelübung zu machen.

Oder „sich selbst wie einen Welpen, der in die Ecke geschissen hat, in die Scheiße zu drücken“.

(Beides ORIGINALE Aussagen dieses Teammitglieds, mir gegenüber so im Telegram erfolgt)

Harte Hunde – Oder verrohte Vollspastis?

Nun ist es eine Sache, rauen Humor zu mögen, und mal gerne Tacheles zu reden. Oder, von mir aus, mal 50 Meter durch den Schlamm zu robben wie bei der fucking Bundeswehr, oder sich selbst zu pushen, um irgendein Ziel zu erreichen.

Eine ganz andere Sache ist, sich selbst seelisch abzuschlachten. Oder einfach kein Herz zu haben. Und alles kindliche, jungenhafte an sich selbst abzulehnen… nicht umsonst ist der „kleine Junge“ bei MM ein Schimpfwort sondergleichen.

Nur so viel Kontrolle wie nötig

Zurecht wurde bei MM darauf hingewiesen, dass es zu einem Problem werden kann, wenn eine solche Trauerschleife zu lange andauert. Und, dass es auch notwendig sein kann, sich selbst mit einer gewissen Brutalität aus einer tiefen Trauerschleife wieder herauszupushen, wenn sie zu intensiv und selbstzerstörerisch wird (sprich, wenn ein Abrutschen in eine Depression droht).

Es ist eine unter Umständen sehr gefährliche Gradwanderung, das bei harten Themen zu managen. Sich selbst durch so etwas durchzumanövrieren (mit diversen Fehlern und viiiiel Selbstbeobachtung), ist aber definitiv möglich, und oft sogar zwingend erforderlich.

Bei einem so delikaten Prozess aber auf die Fresse zu bekommen, ist ein Garant dafür, die Sache nicht nur um einiges schwieriger zu machen, sondern sogar extrem traumatisierend zu sein.

Wer will schon verletzlich sein, und dann auf die Fresse bekommen?

Es ist so idiotisch einfach, so offensichtlich.

Dieses ganze Hardliner-Männlichkeitsgehabe steht euch im Weg dabei, Herrgott nochmal!!

6 thoughts on “RANT: Das fehlende Element unter „Erwachsenen Supermännern“: Selbstempathie

  1. Es wurde ja oft gesagt, Stärke & Verletzlichkeit ist das was einen Mann ausmacht.

    Beides zuzulassen und unter einem Hut zu bringen ist die Kunst, die Roland aka Orlando versucht hat uns beizubringen, vor allem in den alten Podcasts/Programmen sowie Workshops.

    Wenn ich mir allerdings das Team so angucke sehe ich das leider wenig bis gar nicht, Alexander Schütze ist ein typischer Co-Narzisst der sich unterordnet um sich bei einem grandiosen Narzissten (sprich: „Orlando“) anzubiedern, hierzu empfehle ich das YT-Video zu verdecktem Narzissmus von Prof. Ashok Riehm.

    Unabhängig davon möchte ich im Bezug auf dieses Thema ein paar eigene Erfahrungspunkte von mir teilen, vielleicht helfen die dem einen oder anderen der das hier liest:

    Die eigene Verletzlichkeit, Verletztheit, Sensibilität, Verzweiflung, oder was halt auch gerne mal als „Opferrolle“ oder „Schwäche“ missverstanden wird, zunächst mal sich selber gegenüber zuzulassen ohne sich dafür fertig zu machen ist radikale Selbstakzeptanz, die absolut essenziell ist um emotional mit sich selber ins Reine zu kommen. (*)

    Diese Verletzlichkeit jedem zu zeigen wäre allerdings leichtsinnig und naiv, weil ich damit Leuten die mir nicht wohlgesonnen sind erlauben würde, mich zu verletzen, warum soll ich ihnen diese Angriffsfläche bieten?

    Ich renne ja auch nicht nackt auf die Straße und schreie:

    „Juhuu, vergewaltigt mich! “

    (*) Allerdings ist es wichtig sich nicht allzusehr in diese Gefühle reinzusteigern weil das auf Dauer nur zu Depressionen und selbstzerstörerischem Verhalten führt, der o.g. Punkt „Stärke“ ist auch wichtig für ein gesundes Selbstwertgefühl, den entwickele ich dadurch dass ich mich den Herausforderungen des Lebens stelle, in meinem Fall z.B. einen neuen Job mit neuen Aufgaben, die ich bisher nicht kannte und an denen ich wachsen kann.

    Dazu wäre ich allerdings überhaupt nicht in der Lage, wenn ich die ganze Zeit nur rumjammern und mich darin suhlen würde, wie beschissen meine Lage oder wie ungerecht die Welt ist auch wenn das zugegebenermaßen oft der Fall ist.

    Aber um die eigene Situation zu verbessern muss man auch mal den Fokus weg vom Negativen hin zum Positiven, bzw. wo man hin & wie man leben möchte lenken, nur dann ist eine positive Entwicklung bzw. Besserung überhaupt möglich…

    Fazit:

    Ich schade mir selber wenn ich meine eigenen Gefühle wegdrücke, keine Tränen zulassen kann und permanent versuche, hart & unverwundbar wie ein psychopathischer Berserker zu sein, der ich einfach nicht bin.

    Umgekehrt schade ich mir allerdings genauso, wenn ich die ganze Zeit nur rumjammere und mich darin suhle, was für ein Pechvogel ich doch bin, was ich alles nicht kann und wie ungerecht die Welt doch zu mir ist, weil so würde ich nur in meiner Negativität hängen bleiben und niemals weiterkommen, um mein Leben hoffentlich doch irgendwann mal zum Besseren zu wenden…

    Ich finde deinen Beitrag übrigens richtig gut, davon könnten sich einige Leute in der MM-Community mal eine Scheibe abschneiden!

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