Januar 24, 2025
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Der heutige Teil wird etwas kürzer als die beiden vorherigen. Denn heute geht es um „die versteckte Macht“. Sie ist nicht wirklich spürbar, denn sie liebt es, im Hintergrund zu agieren, und sich nach außen hin verschlossen zu geben. Dabei erinnert sie ein wenig an das, was manchmal in Geschichten aus Mittelalter und Antike mitschwingt: Dort wird berichtet, dass Frauen auch damals zu großer Macht und Einfluss kamen, nämlich, indem sie diese durch ihre Ehemänner ausübten. Oder, indem sie im Hintergrund irgendwelche Intrigen gesponnen haben.

Da das Publikum dieses Blogs manchmal sehr zu wünschen übrig lässt (die entsprechenden Personen wissen hoffentlich, ob sie gemeint bzw. nicht gemeint sind), bitte ich um Entschuldigung, wenn ich mich in der Beschreibung auf Anekdoten beschränken werde, in denen ich nicht die Hauptrolle, oder auch nur irgendeine Rolle, spiele. Gibt auch nur maximal eine Handvoll, die ich deswegen auslassen muss.

Zweckbeziehung oder Freundschaft? Wer weiß

Im Grunde genommen, ist sogar eine sehr kurze Geschichte. Der Name der werten Dame ist Chantalle F., eine ehemalige Mitschülerin von mir. Grundsätzlich verschlossen und „süß“, irgendwie „edel“, nett und zuvorkommend wirkte sie, und war aus irgendwelchen Gründen in meiner Stufe. Aufgefallen war sie mir nie, dafür fiel sie dem „hässlichen Entlein“ (nennen wir sie „Dame Nr. 2“) meiner ehemaligen Klasse auf. Sie beschäftigten sich dann in ihrer freien Zeit damit, Einladungslisten für Geburtstagspartys zu schreiben, und zu besprechen, wer aus welchen Gründen wieder ausgeladen werden muss.

Besagte Dame Nr. 2 war eine sehr gute Schülerin, was ein Grund für die Liaison gewesen sein mag. Spätestens, als ihr von ihrer „Freundin“ dann eine Wohnung organisiert und ein kostenloser Kühlschrank obendrein, ist der Kontakt dann wohl zwischen beiden eingefroren, was Chantalle nicht so toll fand und sich bei mir via Skype dann darüber ausgekotzt hat. Das Leben ist hart, aber ungerecht.

Den Rektor geschickt eingeschüchtert

Es begab sich dann aber, dass sie während ihrer Schulzeit aus irgendeinem Grund zum Rektor musste, was wohl bedeutet, dass sie irgendwie, irgendwo, irgendwann trotz ihres geschniegelten Äußeren doch eine der so geliebten „Grenzen“ und „Regeln“ gebrochen haben muss.

Das hat dann – zumindest in Eigendarstellung – aber eher unangenehme Folgen für den Rektor gehabt, als für sie. Denn sie hat ihm ganz entspannt und freundlich geantwortet, dass sie im Streitfall auch gerne nochmal mit ihrem Anwalt vorbeikommt.

Eine Sache, auf die der gute Herr wahrscheinlich ausgesprochen empfindlich reagiert hat. Denn wenige Jahre zuvor hatte bereits eine Gruppe wohlsituierte Eltern aus meiner Klasse unsere alte Klassenlehrerin öffentlich abgeschossen, und sie während einer öffentlichen Konferenz so aggressiv zusammengestaucht, dass sie in Tränen ausbrach. Der Herr Rektor, der zur Unterstützung direkt daneben saß, strich nach einem Hinweis auf einen Anwalt direkt die Segel und gab allen Forderungen widerstandslos nach.

Und das sind nur die Geschichten, die ich irgendwie mitbekommen habe. Hinter den Kulissen müssen diese Grabenkämpfe verdammt häufig vorgekommen sein.

Fazit: Dagegen kommt keiner so leicht an

Dieses Erlebnis hat sie mir dann auch ruhig und süffisant geschildert, und ich habe ihr das aufs Wort geglaubt. Denn wer es nicht allzu sehr übertreibt oder sich dabei inszeniert, sondern seine Gefühle unterdrückt und im Zaum hält, der kann sich beinahe alles erlauben.

Mit Hinterlist und Tücke knickt auch noch der krasseste „Alpha“ irgendwann ein, und sei es nur, um nicht gedemütigt zu werden. Und das gilt genauso für den Rektor einer Schule, dessen „Autorität“ rasant schwindet, wenn das andere Geschlecht die Krallen ausfährt, bzw. den Anwalt einschaltet.

Und wer nur wenig Wert auf Lebendigkeit und „sich selbst ausleben“ hält, und es schafft, stattdessen beinahe nur im Hintergrund zu agieren (was wohl deutlich häufiger auf Frauen als auf Männer zutrifft), der hat die Karten ganz einfach in der Hand.

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