Januar 24, 2025
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Morgens, 6 Uhr, irgendwo in Deutschland. Klein-Patrick ist mal wieder mit einem Geistesblitz aufgewacht und muss ihn runterschreiben, bevor er wieder im Nirvana der Themen versinkt. Los geht’s.

Der Grund für die „Stimmung“ in der „Community“: Verletzte Eitelkeit

Allen voran: Wenn ich hier von der „Community“ spreche, dann meine ich das, was hochkommt, wenn die Wogen einmal höher krachen, also die „Gesamtdynamik“. Was sich der Einzelne, oder gar die Masse der Magick Male Teilnehmer privat so denkt, muss nicht unbedingt das sein, was dann in Forum oder Telegram gezeigt wird. Das ändert aber leider nichts daran, dass jeder mit einem kleinen Blick in Forum oder Telegram sehr leicht erkennen kann, was gerade so die „Mainstream“-Stimmung bei MM ist.

Wie so oft im Leben, gilt: Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe. Oder, wie in diesem Fall: Ein Magick Maler auf einem High, der eine Jubelnachricht schreibt, seinen Frust und seine Wut äußert, oder einen klugen Kommentar postet (nicht lachen, das kommt durchaus mal vor), kann eine wunderbare Inspirationsquelle und sehr hilfreich sein. Ich erinnere mich z.B. an einen offensichtlich slavischstämmigen MMler, der auf eine bescheuerte Frage über eine private Streitigkeit eines Teilnehmers im Forum mit dem Sprichwort „spiel dumme Spiele, gewinne dumme Preise antwortete.

Knochentrocken, und perfekt auf den Punkt gebracht. Hätte sich dieser (eher selten schreibende) Mensch mit dem Fragensteller auf einen Kaffee getroffen, hätten sie vielleicht einen darauf getrunken, sich gegenseitig etwas aufgebaut und bereichert, und der hilfesuchende Teilnehmer hätte am Ende über die ganze Sache mit seinem „neuen Kumpel“ gelacht.

Soweit, so cool.

Viele Egos auf einem Haufen ergeben einen Hühnerstall

Das ganze fängt aber sehr schnell an, unangenehm zu werden, wenn sich mehrere zu einer Gruppe zusammenfinden, und zwar vor allem dann, wenn diese Gruppe für sich in Anspruch nimmt, eine „Magick Male“-Gruppe zu sein. Es wurde schon mehrmals auf der Bühne von Orlando angesprochen: Eine solche „Mastermind-Gruppe“ funktioniert am besten mit einigen, wenigen Mitgliedern (6-7 Teilnehmer sind laut Orlando meist die ideale Menge, wenn ich es richtig im Kopf habe).

Die Dynamik, die sich in dieser kleinen Gruppe entwickelt, ist dann eine ganz eigene, und nicht unbedingt mit der einer anderen Gruppe kompatibel. Zumindest denke ich mir das so. Wenn diese Gruppen dann in einem großen Haufen (sprich: Einer Telegram-Gruppe) zusammenkommen, entwickelt sich schnell eine Mentalität, die mit den angenehmen, nährenden Aspekten so einer Truppe nur noch wenig zu tun hat. Aus Zusammenhalt entwickelt sich schnell eine Dynamik, in der die lautesten Stimmen den Ton angeben; fast wie bei einer Massenschlägerei kocht die Stimmung immer weiter hoch, bis dann von den „ruhigeren“ nur noch wenig übrigbleibt.

Sie schwimmen entweder in der Gruppe mit, oder riskieren, als Einzelstimme noch mehr Unruhe und Aufgewühltheit mit in die Atmosphäre zu kippen, oder im großen Chor der „Welle“ / Masse unterzugehen.

Der große MM-Widerspruch: Viele „Individualisten“ bilden schnell eine toxische Masse

„Ein einzelner Mensch ist klug. Viele Menschen sind eine hirnlose Masse“, schrieb einmal der Autor Frank Schätzing in seinem Buch „Der Schwarm“. Das hat etwas, und trifft auch hier sehr zu. Noch unangenehmer und ekliger wird es dann, wenn diese Masse – aufgemerkt – sich in einer Gruppe befinden, in der es im Kern darum gehen soll, sich als Individuum gegen die Masse zu etablieren und aufzubauen. Und nichts anderes ist der ursprüngliche „Magick Male Mannwerdungs-Prozess“ im Grunde genommen.

Denn „das Ego“ ist der Feind der Masse. „Mit ‚das Ego ist der Feind‘ ist eigentlich gemeint, dass du keine Persönlichkeit haben sollst!“, ruft Orlando – und das vollkommen zurecht – im „Feel Different“ Programm von der Bühne.

Was passiert, wenn solche Menschen aufeinandertreffen? Dann wird es sehr schnell sehr eklig. Es prallen sehr schnell Menschen aufeinander, die wahrscheinlich oft sowieso schon gekränkt und wütend sind, schließlich geht es bei Magick Male um Wendepunkte und Brüche im Leben, um tiefe Verletzungen, und um die Identität als Mann als solche. Echte Kracherthemen, die jede Menge emotionalen Sprengstoff liefern.

Oder, in den zeitlosen Worten von Ron Burgundy:

Fazit: Magick Male skaliert nicht richtig

Ein Kommentator merkte hier auf dem Blog einmal an: „Das Problem ist, dass Orlandos Methode eigentlich auf direkte, persönliche Arbeit mit dem Teilnehmer in persona ausgelegt ist, und nicht auf Onlineprogramme“. Auch Orlandos ganze schamanische Grundphilosophie basiert auf „Energien“, Energieübertragung, und ähnlichem Zeugs. Sehr reale Phänomene, wie jeder reflektiere Teilnehmer eines Workshops wahrscheinlich bestätigen kann.

Gibt es in einer Gruppe nur einen „Orlando“, der sich mit allen Schwächen und Stärken, all seiner Eitelkeit, aber auch Verletzlichkeit, starker Authentizität und tiefen Einsichten und außergewöhnlichem Charisma und Erfahrungen zeigt, dann kann das eine unglaubliche Bereicherung sein. Nicht ohne Grund ist Orlando so groß und beliebt geworden, all das kommt nicht von ungefähr.

Vermischt sich das mit allerlei anderem Zeugs, von politischen Missständen über gekränkte Teilnehmer bis zu allen möglichen „Machenschaften des Systems“ (was wohl vor allem die heutigen „Mediengeneration“ mit Dauersmartphone-Beschallung für sich gepachtet hat), wird es schnell zu einer kranken Kakophonie. Diverse (Weltuntergangs-)Sekten in der Geschichte der Menschheit können darüber wahrscheinlich ein ziemlich langes Lied singen, von Osho über alle möglichen christlichen bis islamischen Gruppen, bis hin zur notorisch-ekligen Bande Grundschüler oder „Frat-Boys“, die sich gegenseitig niedermachen und schikanieren.

Übrig bleibt nichts als eine Bande von Spacken, die sich zwar optimal als Melkkuh für die „Sektenführer“ (die Firma Magick Male) eignen, aber die nie das erreichen werden, was sie eigentlich einmal wollten. Zumindest nicht als Gruppe.

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